Kennst du das auch? Eine Person hat dich mit Worten oder einer Handlung verletzt und ist sich dessen möglicherweise gar nicht bewusst. Wenn du an diese Person denkst, kommen unangenehme Gefühle hoch, wie Wut oder Ärger. Du versuchst, diesem Menschen aus dem Weg zu gehen oder brichst den Kontakt zu ihm vollständig ab. Doch wenn du in den negativen Gefühlen bleibst, befindest du dich automatisch in der Opferrolle und der andere kontrolliert deine Gefühle! Wie kannst du dich da selbst herausholen?
Durch Vergebung aus dem Herzen.
Vergebung macht den Konflikt nicht ungeschehen, aber du selbst kannst dich von negativen Gefühlen befreien. Alles, was wir fühlen, strahlen wir in diese Welt aus. Wenn wir neutral bleiben können bzw. mit den Augen der Liebe in diese Welt schauen können, verändert sich alles in und um uns herum. Dies ist ebenso möglich mit bereits Verstorbenen, wenn wir noch in altem Groll o.ä. hängen, z.B. Eltern.
1. Fühle den Schmerz
2. Lasse die Wut zu
3. Reflektiere aus der Vogelperspektive, was geschehen ist
4. Erlange deine Freiheit von der destruktiven Energie und der Manipulation des anderen
5. Transformiere den Schmerz und die Wunden in Perlen
Übung: Anleitung zur Befreiung
Denke an die andere Person und werde dir bewusst, was genau stört dich an dieser Person?
Fühle dich in diesen Menschen hinein. Stelle dir vor, wie geht es jemandem, der/die so handelt? Wie würdest du an seiner/ihrer Stelle reagieren? Berücksichtige den anderen Rucksack, der getragen wird. Andere Eltern, andere Erziehung, andere Erfahrungen, besonders in der frühen Kindheit.
Vielleicht bekommst du ein Mitgefühl und Verständnis, WARUM es zu solch einer Situation kam? Möglicherweise hättest du ähnlich reagiert unter diesen Umständen?
Jetzt bist du bereit, dieser Person zu vergeben, wenn du Mitgefühl zulassen kannst.
Vergib nun auch dir selbst alle Wertungen und Verurteilungen über diese Person.
Umarme diesen Menschen in Gedanken und beobachte einfühlsam, wie sich Erleichterung ausdehnt.
Eine weitere wundervolle Möglichkeit, Frieden zu finden, besteht darin, den Menschen, der dich verletzt hat, im Geiste zu segnen.
Dazu gefällt mir diese Geschichte eines mir unbekannten Verfassers besonders gut:
"Zwei Freunde wanderten durch die Wüste. Irgendwann auf ihrer Reise fingen die zwei Freunde zu streiten an und der eine Freund gab dem anderen eine Ohrfeige.
Der Freund, von der Ohrfeige zutiefst verletzt, sagte nichts dazu und schrieb nur in den Sand: 'Heute hat mir mein Freund eine Ohrfeige gegeben.'
Sie gingen weiter, bis sie schließlich zu einer Oase kamen, in der sie baden wollten. Der zuvor Geohrfeigte wäre dabei fast ertrunken, hätte sein Freund ihn nicht gerettet.
Als er sich erholt hatte, gravierte er in einen Stein: 'Heute hat mir mein Freund das Leben gerettet.'
Der andere wunderte sich und fragte: 'Warum hast du in den Sand geschrieben, als ich dich geschlagen habe und nun schreibst du auf einen Stein?'
Der Freund lächelte und antwortete: 'Wenn ein Freund uns verletzt, sollten wir es in den Sand schreiben, wo der Wind der Vergebung es wieder auslöschen kann. Aber wenn uns etwas wirklich Schönes widerfährt, dann sollten wir es in einen Stein gravieren, in die Erinnerung unseres Herzens, von wo uns die Essenz der Erfahrung auf ewig erhalten bleibt.'
Lerne, in den Sand zu schreiben, und gib dem Wind der Vergebung die Chance, Enttäuschungen und Verletzungen wieder vergessen zu machen. Übrig bleibt: die Liebe zu allem Sein."
1-sein.at
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